Antworten auf einige kritisch diskutierte
Fragen zum Cochlear-Implantat
6. Dezember 2018
Quelle: https://kobinet-nachrichten.org/ Dr. Roland Zeh erläutert unter anderem, warum er eine Zwangsimplantation von CIs für falsch hält - und dennoch eine Implantation für taube Kinder grundsätzlich befürwortet Die kobinet Nachrichten (Bad Nauheim) haben ein sehr interessantes und aufschlussreiches Interview mit Dr. Roland Zeh, Chefarzt der Abteilung für Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und Cochlea-Implantate der MEDIAN-Kaiserberg-Klinik in Bad Nauheim und Präsident der Deutschen Cochlea-Implantat-Gesellschaft (DCIG) geführt. Die behandelten Themen sind komplex und oft strittig. Es geht um - die Aufgaben einer Reha für Hörgeschädigte, - seinen differenzierten Standpunkt zu zentralen Fragen einer CI-Versorgung - und die von ihm angestrebten Ziele in der Selbsthilfe von CI- (und HG-) Trägern Hier ist der Anfang des Interviews: Fragen zum Cochlea Implantat Veröffentlicht am Donnerstag, 6. Dezember 2018 von Ottmar Miles-Paul Bad Nauheim (kobinet) Ein aktuelles Gerichtsverfahren in Braunschweig, bei dem es um den Zwang zu einem Cochlea Implantant geht, sorgt derzeit für große Aufregung und nährt so manche Befürchtungen. Worum geht es dabei genau geht, was die Cochlea Implantat Gesellschaft und deren Präsdient umtreibt und wie eine Position zum Cochlea Implantat aussehen könnte, darüber sprach kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul mit Dr. Roland Zeh im kobinet-Interview. kobinet-nachrichten: Sie sind einerseits als Arzt im Bereich Hörschädigung beruflich aktiv und anderseits engagieren Sie sich ehrenamtlich bei der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft. Was machen Sie in den beiden Funktionen genau und lässt sich das miteinander verbinden? Dr. Roland Zeh: Ich bin Chefarzt der Abteilung für Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und Cochlea-Implantate der MEDIAN-Kaiserberg-Klinik in Bad Nauheim. Das ist eine Rehabilitationsklinik, in der stationäre Rehabilitationsmaßnahmen für Erwachsene durchgeführt werden, Kostenträger sind überwiegend die Rentenversicherungen. Meine Abteilung hat 134 Betten und ist damit die größte Rehabilitationsabteilung dieser Art in Deutschland. Daneben bin ich noch ärztlicher Berater einer weiteren Klinik aus dem MEDIAN-Verbund, der Klinik am Burggraben in Bad Salzuflen. Bei Menschen mit chronischem Tinnitus geht es in erster Linie um Bewältigungsstrategien, um besser mit den Ohrgeräuschen Leben zu können, bei Menschen mit Hörproblemen aller Art geht es zum Einen um eine Verbesserung der Kommunikation mit Technik und Hörtaktik, zum anderen aber auch um die Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung, Trauerarbeit, Stärkung des Selbstwertgefühls, Empowerment etc. Als Chefarzt bin ich verantwortlich für das Therapiekonzept und für die Behandlung der Patienten, daneben aber auch für die Belegung und Auslastung der Abteilung, Personalführung, Qualitätsmanagement etc. Als Präsident der Deutschen Cochlea-Implantat-Gesellschaft (DCIG) bin ich verantwortlich für die Politik des Verbandes nach innen und nach außen. Wir verstehen uns als Selbsthilfeorganisation nicht nur für Menschen mit Cochlea-Implantaten, sondern generell für Menschen mit einer Hörschädigung mit lautsprachlicher Orientierung. Wir führen Veranstaltungen und Projekte durch, sind Ansprechpartner für Betroffene, Kostenträger, Politik, Gesellschaft, Medien etc., wir bieten eine breite Plattform zum Erfahrungsaustausch an und engagieren uns auf Gebieten wie Patientensicherheit, Bildung, Barrierefreiheit und vieles andere. Die beiden Tätigkeitsbereiche kann ich gut miteinander verbinden, viele Termine, Kontakte und Gremienarbeit betreffen sowohl meine hauptberufliche Tätigkeit als Chefarzt als auch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Präsident der DCIG. Dabei achte ich immer streng darauf, welchen Hut ich jetzt gerade aufhabe: Als Präsident der DCIG muss ich natürlich neutral sein und bin vor allem meinen Mitgliedern gegenüber verpflichtet, als Chefarzt dagegen muss ich natürlich die Interessen meiner Klinik und meiner Patienten vertreten. Zum ganzen Interview geht es hier. |